Mein Gott Text/Musik: Werner Winkel
Ich habe meinen eignen Gott,
drum trifft mich auch kein Hohn und Spott,
den man auf heilige Häupter schmiert.
Mein Gott will nicht aus mir heraus,
braucht kein Palast, kein Gotteshaus,
wo man mit Gold die Übelkeit kaschiert.
Er käme nie darauf, mich zu belehren,
geschweige denn, die zu bekehren,
die durch immer neue Himmel irren.
Sein Konterfei ziert kein Plakat.
Kein andres Medien-Format,
wird er mit seinem Wort verwirren.
Es gibt bei ihm kein Katechismus,
kein Hinweisschild, wo man jetzt hin muss.
Nein, seine Wege sind spontan.
Lässt mich durch Einbahnstraßen purzeln,
um mich wieder fest zu wurzeln.
Doch am Ende komme ich voran.
Ich kann mich sogar mit ihm streiten.
selbst dann wird er kein Zorn verbreiten.
Ihr solltet sehen, wie er dann lacht.
Doch manches Mal kann er auch weinen,
wenn wir uns lange nicht vereinen,
nach einer langen, dunklen Nacht.
Er hält sich nicht an Traditionen,
braucht keinen Zuspruch von Millionen
Er ist sich seines Daseins Wert.
Kein Mensch wird später ihn beerben,
auch nicht in seinem Namen sterben.
Sein Wort, es steht auf keinem Schwert.
Mein Gott wird niemals von mir gehen,
in mir auch keine Ängste sähen,
auch nicht vorm jüngsten Gericht.
Er droht nicht mit Höllenqualen,
zeigt auch mein Leben rote Zahlen.
Nein, er gibt mir Zuversicht.
Er träumt von keinem Paradies,
um Müßiggang mit Honig süß,
in fernen Zeiten zu erleben.
Er ist im Jetzt und nur im Hier,
so ist er permanent bei mir
und wird mir weiter Hoffnung geben.
Doch irgendwann da werde ich erkennen,
kommt der Moment, da wir uns von hier trennen.
Ich gehe fort, und du mein Gott mit mir.
Doch lieber denk`ich, du machst weiter,
denn viele brauchen ein Begleiter,
so, wie du, ich danke dir.